Zwischen MINT-Förderung, 3D-Druck & Innovationsaward: Gelungener Auftakt für FlexLabplus

Auf dem Marktplatz war einiges los… (Foto: Stephan Glagla)

Mobile Experimentiersets erstellen, um sowohl Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe II als auch Studierenden an Fachhochschulen in den ersten Semestern Versuche zu 3D-Druck und neuen Werkstoffen zu ermöglichen – so lautet die Zielsetzung von FlexLabplus. Beim offiziellen Auftakt am 16. November konnten sowohl Essener Lehrerinnen und Lehrer als auch Vertreterinnen und Vertreter von Verbänden und Unternehmen das EFRE-geförderte Projekt kennenlernen. Darüber hinaus erhielten sie Einblicke in verschiedene MINT-Aktivitäten, informierten sich über die Potenziale von Industrie 4.0 und erlebten die Verleihung des GFOS-Innovationsawards.

Wie vielfältig MINT-Förderung in Essen aussieht, erlebten die Gäste auf dem Marktplatz. Dort präsentierten Schulen, Unternehmen und Hochschulen verschiedene Formate und Projekte. Ein Beispiel: Das Team RoboScrats berichtete über die Teilnahme an der deutschen Meisterschaft RoboCupGermanOpen in Magdeburg. Die Schülerinnen des Städtischen Mädchengymnasiums Essen-Borbeck waren mit einer Choreografie zum Film Ice Age angetreten und präsentierten u.a. ihre mit viel Liebe und Teddyfell gestalteten Roboter. Ebenfalls auf dem Marktplatz vertreten: das zdi-Zentrum MINT-Netzwerk Essen mit einigen Geräten, die im Feriencamp zdi hebt ab zum Einsatz kamen – darunter eine Drohne und die Sonde, die per Wetterballon in die Stratosphäre gereist war.

Auf diese Einblicke in die Praxis folgte fachlicher Input: Prof. Dr. Michael Schäfer von der Hochschule Ruhr West ordnete das Thema 3D-Druck aus Sicht des technischen Informatikers ein. Dabei stellte er u.a. verschiedene 3D-Druck-Verfahren vor – von Fused Deposition Modeling bis Stereolithografie – und nannte Beispiele für alltägliche Anwendungen. Darunter der Druck von Häusern oder Lebensmitteln. Es gäbe sogar Ansätze, Lebewesen wie das längst ausgestorbene Mammut zu drucken. „Auf diese Weise könnte Jurassic Park vielleicht doch Realität werden“, sagte der Wissenschaftler mit einem Augenzwinkern.

Die Potenziale von Industrie 4.0 standen im Zentrum des Vortrags von Burkhard Röhrig. Der Geschäftsführer der GFOS GmbH hatte verschiedene Beispiele aus der Praxis im Gepäck und betonte: „Industrie 4.0 ist nicht mehr wegzudenken.“ Die vierte industrielle Revolution würde aber nicht – wie von vielen befürchtet – zu einer Vernichtung, sondern zu einer Umschichtung von Arbeitsplätzen führen. „Grundlage von Industrie 4.0 ist schließlich Software – und die muss programmiert werden“, so Röhrig. „Der Bedarf an Informatikern ist also immens.“

Damit war auch der perfekte Übergang zum nächsten Programmpunkt geschaffen: der Verleihung des GFOS-Innovationsawards. Der Preis geht an Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II, die eine von GFOS gestellte Informatikaufgabe besonders gut lösen. In diesem Jahr lautete der Auftrag, einen Anwesenheitsmonitor zu entwickeln. Überzeugt hatte dabei vor allem die Arbeit einer Schülergruppe vom Essener Helmholtz-Gymnasium: Tim Graute, Justus Reusmann, David Taing und Tom Teggers landeten auf dem ersten Platz und erhielten ein Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro.

Zum Abschluss der Veranstaltungen ging es dann um die Frage, warum 3D-Druck ideal für den MINT-Unterricht geeignet ist. Stellung nahmen in einer von Christoph Hohoff vom KCQ KompetenzCentrum für industrielle Entwicklung & Qualifikation moderierten Diskussionsrunde: Lothar Hesse vom Don-Bosco-Gymnasium, Petja Kaslack von der Gesamtschule Holsterhausen, Dr. Markus Steffens vom Heinz-Nixdorf-Berufskolleg, Burkhard Röhrig und Prof. Dr. Schäfer.

Das Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen (MIWF) und das Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen (MWEIMH) fördern gemeinsam im Rahmen der Landesinitiative Zukunft durch Innovation.NRW (zdi) den Auf- bzw. Ausbau der zdi-Netzwerke. Das Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und aus Mitteln des Landes NRW gefördert.