Taschenlampe = Batterie + Birne? Dass diese einfache Rechnung nicht aufgeht, lernen aktuell 51 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 des Essener Don-Bosco-Gymnasiums im Technikunterricht. Dort bauen sie unter Anleitung ihres Lehrers Christian Lübbering Taschenlampen zusammen. Zu ihren Utensilien gehören u.a. Platinen, Kupferlackdraht, LED-Bauelemente und ein Batteriehalter – gestiftet vom zdi-Zentrum MINT-Netzwerk Essen.
„In der Jahrgangsstufe 10 steht die Auseinandersetzung mit technischen Systemen im Vordergrund“, erläutert der Lehrer. „Die Schülerinnen und Schüler haben eine Einführung in das Thema erhalten und sind nun dabei, ein eigenes System – in Form einer Taschenlampe – zu planen, zu entwickeln und zu fertigen.“ Dass bei dieser Arbeit sowohl Fingerspitzengefühl als auch Konzentration gefragt sind, wird beim Blick durch den Klassenraum schnell deutlich: Hier lötet eine Schülerin Leuchtdioden auf eine winzige Platine, dort bohren zwei Schüler Löcher mit einem Durchmesser von ca. 5 mm in das Batteriegehäuse. Ebenfalls deutlich wird: Die Schülerinnen und Schüler sind sowohl konzentriert als auch begeistert bei der Sache. „Ich habe mich für den Technikunterricht entschieden, weil hier nicht nur Dinge erklärt werden, sondern ich auch selbst Sachen bauen kann“, sagt eine Schülerin. Und ihr Sitznachbar ergänzt: „Das ist einfach mal was Neues und unterscheidet sich vom Unterricht in den meisten anderen Fächern.“
Neu ist der Technikunterricht in der Tat: Erst zum Schuljahr 2015/2016 hat das Don-Bosco-Gymnasium das Wahlfach eingerichtet. „Es spielt vor allem für die Schärfung des MINT-Profils der Schule eine große Rolle“, erklärt Christian Lübbering. „Außer uns bietet in Essen nur noch das Helmholtz-Gymnasium diesen Schwerpunkt an.“ Und bislang komme das Fach bei den Schülerinnen und Schülern sehr gut an, so der Lehrer. Aktuell bereite sich ein 20-köpfiger Leistungskurs auf die Abiturprüfungen vor, und auch in der Mittelstufe hätten sich zwei Differenzierungskurse gefunden. „Einmal habe ich sogar gehört, wie ein Schüler sagte, dass er sich jetzt auf die Schule freuen würde. Das sei doch krank“, berichtet Christian Lübbering mit einem Augenzwinkern. „Ein schöneres Kompliment kann man als Lehrer natürlich nicht bekommen.“